2016 leben etwa 31 Rudel Wölfe in der Bundesrepublik Deutschland. Auch in Bayern sind in den vergangenen Jahren wieder einzelne Wölfe gesichtet worden. Obwohl wir ja ein Kunst- und Kulturverein sind, haben wir beschlossen, zu diesem wichtigen Thema einen Vortrag zu organisieren, um über die aktuelle Verbreitung der Wölfe zu informieren, da uns bewusst ist das dies unsere Landwirte und Nutztierhalter vor Herausforderungen stellt.
In drei wesentlichen Aussagen fasste Kerstin Tautenhahn, Biologin bei der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft, ihr hochinteressantes Referat zusammen:
- Der Wolf wird kommen.
- Es gibt Möglichkeiten, Nutztiere wie Schafe zu schützen, zum Beispiel durch Herdenschutzesel und Hunde.
- Es wird trotzdem Konflikte geben, die nur mit Kompromissen zu lösen sind.
Ob es bei uns im Landkreis Garmisch-Partenkirchen bereits Wölfe gibt, ist nicht belegt, obwohl der Alpenraum durchaus ein ideales Jagdgebiet für den Wolf darstellen würde. In ganz Bayern gab es bisher nur vereinzelte Sichtungen. Die Wölfe kommen am häufigsten aus den südlichen und östlichen Nachbarländern zu uns. „Manche wandern durch, manche werden überfahren, andere sterben auf natürliche Weise oder verschwinden irgendwie“, so Tautenhahn.
Für Schafe ist der Wolf bzw. dessen Wiederansiedlung die größte Gefahr. Insbesondere bei uns im Voralpenland werden einige Bergschafrassen gehalten, die vom Aussterben bedroht sind. Wölfe sind im gesamten Bundesgebiet streng geschützt. Daher wundert es kaum, dass Schafzüchter wenig begeistert vom Wildtiermanagement in Sachen Wolf sind und – sollten Kerstin Tautenhahns Aussagen zutreffen – Konflikte in einer bäuerlichen Kulturlandschaft unumgänglich sein werden.
An dieser Veranstaltung nahm unter anderen der mittlerweile verstorbene Wildtierbiologe Ulrich Wotschikowsky teil. Es war ein sehr gut besuchter Vortrag, der auch im Anschluss für anregende Gespräche unter den Anwesenden sorgte. Ein größeres Lob gibt es kaum 🙂
Foto © raincarnation / pixabay.com